Die Wahl einer neuen Unternehmenssoftware ist für jedes KMU ein bedeutender Entscheid. Umso wichtiger ist es, dass ein Unternehmen bereits während der Evaluationsphase gut beraten wird. Stefan Marti, Leiter Bestandskunden redPoint, beantwortet drei Fragen zum Erfolg von ERP Projekten.
Für die erfolgreiche Umsetzung eines ERP Projektes sind folgende fünf Punkte wichtig:
Diese Punkte müssen vor dem Projektstart geregelt werden. Die Verantwortung liegt hierbei klar beim Software-Anbieter, welcher diese Punkte ansprechen muss, auch wenn dies einen Verkaufsabschluss hinauszögert oder im Extremfall sogar verhindert. Der ERP Anbieter soll dem Kunden mit seiner Erfahrung aktiv dabei helfen, mögliche Stolperfallen aufzudecken und eine passende Lösung zu erarbeiten.
Noch bevor die vorher erwähnten Abklärungen stattfinden sollen, ist die Wahl einer möglichst passenden Business Software notwendig. Dafür empfehle ich KMU’s folgendes Vorgehen:
Longlist möglicher Software-Anbieter erstellen: Googeln, ERFA Gruppen nutzen, Verband anfragen, andere Schweizer Unternehmer befragen etc. Diese soll sicherstellen, dass Sie sich nicht zu früh auf offensichtliche und bekannte Lösungen beschränken und allenfalls für Sie passende Softwares übersehen.
Longlist reduzieren anhand klar definierter Kriterien: Branchenlösung vorhanden, Referenzen vergleichbarer Unternehmen, Anbieter der Lösung in geografischer Nähe, Bauchgefühl etc. Für diesen Schritt sollte genug Zeit eingeplant werden, um die Vor- und Nachteile aller Software-Systeme zu begutachten. Ein Pflichtenheft hilft Ihnen, Ihre Bedürfnisse genauer zu erfassen und zu deklarieren.
Laden Sie die Anbieter ein und erläutern Sie, was Sie benötigen. Schauen Sie sich die Lösung an, lassen Sie sich Kernanforderungen zeigen. Erfahren Sie wichtiges zum Anbieter: Branchenbezug, von woher kommen die Projektleiter, gibt es eine Projektmethodik, wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen, bieten diese eine Standardlösung an, welche Referenzen können angefragt werden etc.
Aufgrund des ersten Termins sollte ein Anbieter Ihnen ein Richtangebot unterbreiten können.
Klären Sie offene Punkte. Lassen Sie sich einzelne Prozesse und Funktionen genauer zeigen. Besprechen Sie mit dem möglichen Anbieter den Ablauf, Inhalt, Zuständigkeiten, Ressourcenbedarf etc. des geplanten Projektes. Viele Anbieter verlangen nach einer Demo auch nicht sofort, dass Sie einen Vertrag unterschreiben.
Lohnt sich ein Vorkonzept für ein ERP Projekt für jedes Unternehmen?
Ein Vorkonzept ist nicht immer nötig. Es lohnt sich, falls noch Fragen offen sind. Zum Beispiel könnte es sein, dass ein KMU nicht sicher ist, ob eine standardisierte Cloud Lösung in Frage kommt. Durch einen gegenseitig definierten, bezahlten Beratungseinsatz werden Kernprozesse detailliert analysiert und mögliche Lösungsansätze schriftlich festgehalten. So erhält der Interessent zwei Dinge:
Wichtig ist auch, dass wir im Rahmen dieses Vorkonzepts die vorhandenen Ressourcen, Aufgaben, Zuständigkeiten, Fähigkeiten, Saisonalitäten etc. detailliert besprechen und daraus Empfehlungen für die Projektplanung abgeben. Mit diesem verbindlichen Angebot hat der Kunde alles in der Hand, um einen fundierten Entscheid für eine Business Software zu fällen.
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