On-Premises

Die Bezeichnung "On-Premises" (oft auch als "on-premise" geschrieben) bezieht sich auf Software und Hardware, die in den physischen Räumlichkeiten eines Unternehmens installiert und betrieben werden, im Gegensatz zu Lösungen, die in der Cloud bereitgestellt werden. On-Premises-Lösungen erfordern in der Regel eine beträchtliche Anfangsinvestition in Hardware, Software-Lizenzen und IT-Infrastruktur.

Unternehmen wählen häufig On-Premises-Lösungen, wenn ihre Daten besonders sensibel sind oder wenn sie spezifische Anforderungen an die Kontrolle und Sicherheit ihrer IT-Umgebung haben. In hochregulierten Branchen wie dem Finanzwesen, der Gesundheitsversorgung oder in staatlichen Organisationen kann On-Premises notwendig sein, um die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und anderen gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.

Vorteile von On-Premises-Lösungen:

  • Volle Kontrolle: Der grösste Vorteil von On-Premises-Systemen besteht darin, dass Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Server, Datenbanken und Anwendungen haben.
  • Datensicherheit: Da alle Daten im eigenen Rechenzentrum gespeichert und verwaltet werden, können Unternehmen strenge Sicherheitsmassnahmen implementieren und eigene Datenschutzrichtlinien durchsetzen.
  • Anpassungsmöglichkeiten: On-Premises-Systeme können spezifisch an die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens angepasst werden, ohne auf die Einschränkungen eines Cloud-Providers angewiesen zu sein.

Herausforderungen von On-Premises-Lösungen:

  • Hohe Kosten: Die Anschaffung von Hardware, Software-Lizenzen und die notwendigen IT-Ressourcen zur Pflege und Wartung der Infrastruktur können erhebliche Kosten verursachen.
  • Wartung und Aktualisierung: On-Premises-Lösungen erfordern kontinuierliche Updates und regelmässige Wartung, die durch internes IT-Personal durchgeführt werden müssen. Dies kann zeitaufwendig und kostspielig sein.
  • Skalierbarkeit: Die physische Infrastruktur begrenzt die Skalierbarkeit. Wenn ein Unternehmen wächst, müssen oft zusätzliche Hardware und Ressourcen gekauft und integriert werden, was Zeit und Geld kostet.

Eine typische Anwendung von On-Premises-Systemen findet sich im Bereich von ERP (Enterprise Resource Planning)-Lösungen. Viele Unternehmen haben On-Premises-ERP-Systeme, weil sie massgeschneiderte Funktionalitäten und umfassende Kontrolle über ihre Geschäftsdaten benötigen. Bekannte On-Premises-ERP-Systeme sind SAP ECC, Microsoft Dynamics GP und Oracle E-Business Suite.

Obwohl die Cloud immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird es immer noch Szenarien geben, in denen On-Premises die bevorzugte oder notwendige Wahl für bestimmte Unternehmen ist. Die Entscheidung für oder gegen eine On-Premises-Lösung hängt von vielen Faktoren ab, einschliesslich der Kosten, der Datensicherheitsanforderungen, der IT-Infrastruktur und den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens.

Insgesamt bleibt On-Premises eine wichtige Deployment-Option für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur vollständig kontrollieren und betreiben möchten, trotz der zunehmenden Verlagerung von IT-Ressourcen in die Cloud.

 

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